Oakley x Meta HSTN Smartglasses Teardown: Coole Optik, miese Reparierbarkeit
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Oakley x Meta HSTN Smartglasses Teardown: Coole Optik, miese Reparierbarkeit

Was kommt dabei raus, wenn Oakley mit Meta gemeinsame Sache macht? Eine 500-Euro-Smartbrille, die 3K-Videos aufnimmt, KI-Features integriert hat und auf jeder Strandpromenade stylisch aussieht. ABER: keine einfache Möglichkeit, den Akku zu tauschen. Wir haben sie zerlegt, um herauszufinden, wie schwer eine Reparatur wirklich ist.

Reinkommen ist schwierig – wieder zusammenbauen fast unmöglich

Die Oakley x Meta HSTN empfängt dich mit Torx-Schrauben an den Scharnieren. Klingt erstmal reparaturfreundlich. Doch schon nach wenigen Handgriffen zeigt sich: Das war nur Fassade. Die Scharniere sind mit empfindlichen Flex-Kabeln durchzogen, die direkt zu den Kameras führen. Wer hier hinein will, braucht Geduld, Wärme und starke Nerven – denn bevor der Kleber auch nur ansatzweise nachgibt, verformt sich erst mal das Gehäuse.

Der Weg über die Kameraseite? Führt ins Leere. Zwar lässt sich die 12-Megapixel-Kamera entfernen, aber der kosmetische Schaden ist kaum zu vermeiden. Der Zugang über die Brillenbügel ist etwas vielversprechender, aber selbst hier wirkt das Auseinandernehmen wie eine Einbahnstraße. Klar, man kann die Hälften wieder zusammenfügen, wenn man den Kleber punktgenau aufträgt und alles perfekt ausrichtet. Kein Job für ungeübte Hände.

Im rechten Bügel sitzt eine kompakte Platine mit Qualcomms AR1 Gen 1-Chip, ein alter Bekannter aus der Ray-Ban Meta-Brille. Merkwürdig: Trotz fast identischer Hardware schaffen die Oakleys eine höhere Videoauflösung (3K) im Vergleich zu den 1440p der Ray-Bans. Hardware-Zauber oder einfache Software-Sperre? Wer weiß das schon. (Im Ernst, wer weiß es? Falls du es weißt, schreib uns einen Kommentar.)

Alle Bretter der Oakley x Meta Smartglasses.
Chips. Viele davon sind die gleichen wie in den Ray-Bans.

Der Akku: endlich mal ein Lichtblick – mit Haken

Jetzt zur vielleicht wichtigsten Komponente: dem Akku. Denn Akkus sind Verbrauchsmaterial. Sie nutzen sich mit der Zeit ab und früher oder später braucht fast jedes Elektrogerät einen neuen Akku.

Auf der offiziellen Support-Seite von Oakley x Meta heißt es: „Ein Austausch des integrierten Akkus in Brille oder Ladecase ist nicht möglich.“ Klingt nach Herausforderung? Genau unser Ding.

Mit ausreichend Wärme und Fingerspitzengefühl lässt sich der linke Bügel öffnen, ohne die Elektronik zu zerstören. Die Lithiumzelle trennt sich problemlos über einen Steckverbinder, und im Gegensatz zu den Ray-Bans kommt dieser 852-mWh-Akku in einer schützenden Metallhülle. Das macht das Herausnehmen sicherer und ist ein seltenes Zeichen reparaturfreundlichen Denkens. Aber mach dir keine Hoffnungen: Das Öffnen des Bügels bedeutet Abschied von der IPX4-Spritzwasserschutzklasse.

Die schützende Metallhülle um den Akku macht das Herauslösen sicherer. Du entfachst kein Feuer, wenn du ihn versehentlich mit dem Hebewerkzeug anstichst.

Der Zugang zur restlichen Elektronik ist genauso knifflig. Eine einzelne Schraube sichert eine winzige Tastenplatine, und mehrere MEMS-Mikrofone verstecken sich im Rahmen. Falls etwas im Hauptgehäuse der Brille ausfällt, erwartet dich eine zerstörerische Demontage ohne realistische Chance auf Wiederherstellung.

Ein kleiner Hoffnungsschimmer: Das Ladecase enthält eine Standard-18650-Zelle, einer der verbreitetsten wiederaufladbaren Akkus der Welt. Genau so ein Teil wollen wir sehen. Leider ist das Gehäuse versiegelt, man kann es also nicht öffnen, ohne es kaputt zu machen. Ein einfacher Akkutausch wird damit nahezu unmöglich.

Oakley x Meta Smartglasses auf einer FixMat ausgelegt

Unser Fazit: Besser als AirPods – aber nur knapp

Nein, es ist kein absoluter Reparatur-Alptraum wie bei den AirPods, aber nah dran. Das Teil, das am wahrscheinlichsten ausfällt (der Akku), würde sich mit den richtigen Werkzeugen und guten Nerven austauschen lassen, wenn man optische Schäden in Kauf nimmt. Aber die notwendigen Ersatzteile sind nirgends zu finden.

Wir haben (noch) keine offizielle Reparierbarkeits-Bewertung für Smartglasses, daher gibt es auch keine Punktzahl für diesen Teardown, wir können aber schon sagen, dass diese Brille trotz des Pluspunkts für die schützende Metallhülle für den Akku keinen Spitzenplatz belegen wird.

Die Oakley x Meta HSTN sieht cool aus, ist technisch stark und macht auf dem Papier vieles richtig. Doch wer auf Langlebigkeit und Reparierbarkeit hofft, wird enttäuscht. Also genieße deine futuristische Sonnenbrille, solange sie hält. Wenn der Akku den Geist aufgibt, bleibt nur zu hoffen, dass verbogenes Plastik bald wieder in Mode kommt.

Wenn du mehr über Reparierbarkeit von Wearables erfahren willst, findest du hier unsere Bewertungen von Smartwatches.